Scharhörn - Bake
Die Scharhörn - Bake
Das Scharhörnriff im Nordwestem von Neuwerk schließt an die Nordergründe. An seiner Nordseite fällt die Sandbank steil ab. Schon vor Jahrhudeten wurde auf den Seekarten das Scharhörnriff als ein besonders gefährliches Hindernis für die Schifffahrt in der äußeren Elbmündung dargestellt.
Zu den ältesten Seezeichen in der Elbmündung gehört die von Hamburg ausgelegt „Schorton“ = Scharhörntonne. Sie wird 1466 erstmals inn einer Kämmererrechnung erwähnt. Sie lag am Rande des Scharhöenriff, ungefähr an jener Stelle, wo in späteren Zeiten die rote Spierentonne „D“ ausgelegt wurde.
Ab 1661 erhob sich nordwestlich von Neuwerk auf dem Scharhörnsand bereits ein hohes Seezeichen, dessen Aussehen sich aus den frühen Seekarten in der Elbmündung erkennen läßt. Ihre Errrichtung geht auf den Auftrag des Cuxhavener Lotsinspektors Claus Richers zurück, welcher 1661 das Auslagen zweier Tonnen und einer kleinen Bake am Scharhörnsand gefordert hatte. Die neue Bake wurde so errichtet, dass die rote Tonne, die Bake und der Turm auf Neuwerk in einer Linie lagen.
Noch viel mehr als andere Baken war sie Scharhörnbake durch ihre Position in Gefahr umgeweht oder wegespült zu werden. So in einem Bericht von 1718 schon vermerkt, dass die Scharhörnbake „ganz weg wäre“.
1766 wurde die Bake in sturmflutfreier Höhe mit einem Schutzraum für Schiffsbrüchige versehen, Aber erst in einer späteren Bake wurde 1822 gegen Regen und Wind an der Nord- und Westseite mit einem Bretterdach versehen.
Eine neue Bake wurde 1840 aufgebaut (Abb. links). Diese hatte eine Höhe von 26,15 m und wurde nach 30 Jahren zu Beginn des Krieges 1870 niedergelegt. Im März 1871 wurde eine Notbake (Abb. in der Mitte) errichtet, die aber nur bis Juli 1871 stand. An ihrer Stelle wurde noch im gleichen Sommer (1871) eine 26,6 m hohe Bake (Abb. rechts) errichtet.
Im August 1898 wurde eine noch größere Konstruktion erbaut (d), welche einschließlich des Steindundament eine Höhe von 29,10 m hatte und weithin sichtbar den in die Elbe einfahrenden Schiffen als Orientierungspunkt diente. Zwei auf der Ecke stehende Quadarate, ein größeres und darüber ein kleineres, bildeten das Erkennungsmerkmal, der Scharhörnbake. Auch dieses gwaltige Bauwerk musste Kriegsereignissen weichen und wurde am 23.12.1914 gesprengt und die Holzteile vor Ort verbrannt.
Erst im Juni 1923 wurde eine neue Bake auf Scharhörn errichtet (e), welche allerdings nur noch 19 m hoch war. Wie ihre Vorgängerinnen hatte sie einen Schutzraum für Schiffsbrüchige und ist damit auch zur Lebensrettung manches Seemannes geworden. Während eines Unwetters wurde diese Bake am 2.11.1965 teilweise zerstört und im Juli/August 1967 schließlich ganz abgerissen.
Nach 1967 wurde ein neues Seezeichen (f) auf Scharhörn aufgestellt, ein Metallmast mit Radarreflektore. Diese morderne Bake hatte eine Höhe von 23 Meter und war mit ihrer
geo-metrischen Form dem vertrauten Anblick der Vorgängerinnen angepaßt. Im Sommer 1979 wurde diese letzte Seezeichen auf Scharhörnsand ersatzlos entfernt.
Bild- und Text-Quelle: Zeitschrift Leuchtfeuer Nr. 58/Frühjahr 2011