Kolberg
heutiger Name Kolobrzeg (Polen)

 

1866 wurde auf einem Leuchtturm auf dem östlichen Wellenbrecher ein Leuchtfeuer gezündet. Das Feuer mit Fresnelchem Linsenapparat hatte eine Reichweite von 5 Seemeilen und wurde mit Rapsöl als Brennstoffbetrieben. Durch den Einsatz eoner 250 mm Linse um 1896 vergrößerte sich die Reichweite auf 6 Seemeilen.

Die weitere Geschichte des Leuchtturms Kolberg ist un mittelbar mit dem Schicksal des Forts Münde am rechten ufer der Pesante verbunden. Dazu ist auf der Interseite www.latania.kolobrzeg.pl/historia_de.htm zu lesen:
1627 wurde an der Mündung der Persante ein „Blockhaus“ errichtet, dessen Aufgabe der Schutz des Hafens von der Seeseite war. Die Befestigungen wurden 1709 durch einen schweren Sturm zerstört. Anstelle der zerstörten Befestigungen wurde noch im gleichen Jahr eine Schanze erbaut, die später Zeuge der schweren Belagerungskämpfe von 1758-1761 wurde. Besonders schwere Artilleriekämpfe fanden 1761 während der dritten Belagerung statt, als die russisch-schwedische Flotte mit ihren 50 Schiffen durch die Ufer-Artillerie bekämpft wurde. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges hat Friedrich der Große enorme Geldsummen den für Ausbau und die Modernisierung der Kolberger Festung bestimmt. Das „Münderfort“ spielte für die Verteidigung der Stadt von der Seeseite eine Schlüsselrolle.

1770-1774 wurde anstelle der vorherigen Befestigungen ein rundes Fort mit starken Mauern erbaut. Auf dessen oberer Plattform befanden sich die Kanonen, durch die ein „Verteidigungsschirm“ über den gesamten Hafen ausgebreitet werden konnte Während der Modernisierung in den Jahren 1832-1836, durch die das Fort seine endgültige Gestalt erhielt, wurde die Mauer durch eine zusätzlichen Ziegellage verstärkt sowie die Schutzwand der Schanze errichtet, die bis heute erhalten geblieben ist.

Im Inneren des Münderforts befinden sich drei Stockwerke. In dem tiefsten, unterirdischen, waren Lager für Schießpulver, Munition und Nahrung eingerichtet. Erwähnenswert ist der bis heute bestehende Trinkwasser-Brunnen. Der mittlere Saal, heute ein Café, war für die Mannschaft vorgesehen, der obere Saal sowie die Terrasse dienten als Feuerstellungen für die Artillerie. Außerdem war die Terrasse mit einer Erdhaube bedeckt, die als Kugelfang diente. 1873, nach dem deutsch-französischen Krieg, verlor Kolberg seinen Status als Festung. Es folgte eine Entmilitarisierung, und als Folge daraus verlor auch das Münderfort an Bedeutung.

 

Kolberg_1Auf der Schanze des Forts wurde 1899 eine Lotsenstation in zunächst einfacher Fachwerkbauweise errichtet. An der Südseite des gebäudes befand sich ein 25 m hoher Leuchtturm. Das Leuchtfeuer des Turmes befand sich in einer Höhe von 14 Metern und war 8 Seemeilen weit sichtbar. Der Leuchtturm war bis 1909 in Betrieb.

 

Anstelle der Fachwerkkonstruktion wurde 1909 einKolberg_2 massive Ziegelgebäude errichtet und ein neuer Leuchtturm. Der achteckige Leuchtturm aus gelben Ziegeln wurde an der gleichen Stelle wie sein Vorgänger errichtet. Als Lichtquelle wat Gas-Glühlicht eingebaut in einer Höhe 25 m über dem Meeresspiegel, die Reichweite betrug 12 Seemeilen. Dieser Turm wurde am 13. März 1945 zusammen mit der Lotsenstation gesprengt.

 

Kolberg 3Noch im gleichen Jahr errichteten die Polen an dieser Stelle einen neuen Leuchtturm direkt auf dem Gewölbe des Forts, der 1948 seinen Betrieb aufnahm. Die Mauer des Turmes wurde aus Abbruch-Ziegeln errichtet und mit roten Verblendziegeln versehen. 1979 wurde der Turm gründlich überholt.

Quelle: www.latarnia.kolobrzeg.pl/historia_de.htm, Deutsche Leuchtfeuer Einst und Jetzt von Friedrich-Karl Zemke
Bildquelle: Klaus Hülse, http://www.leuchtturm-welt.net