Walfisch

Walfisch


Neben den Leuchtfeuern Timmendorf und Golfwitz auf der Insel Poel ist die Leuchtfeuerbake Walfisch die drittwichtigste Navigationshilfe der Zufahrt zum Wismarer Hafen. Mit seinem rundum scheinenden Leuchtfeuer und dem gleichzeitig zu sehenden Leit- und Warnfeuern ist die Bake auch Richtfeuer zusammen mit dem Unterfeuer Poel.

Die Insel Walfisch wurde vor 1627 Hohn oder auch Aderhohn genannt und bis 1718 war dort ein Festungsbauwerk. Wegen der strategischen Bedeutung hatten die jeweiligen Befehlshaber während des Dreißigjährigen Krieges und in der Schwedenzeit die Festung immer wieder verstärkt. Nach dem der Inselkern durch Wind und Wellen immer kleiner geworden war, wurden im 19. Jahrhundert erste Schutzmaßnahmen getroffen.

 

Eine unbefeuerte hölzerne Bake mit durchsichtigem Kopf soll es bereits 1859 auf Walfisch gegeben haben. Sie war 1859 34 Fuß und 1870 48 Fuß hoch. Eine neue Bake soll 1888 entstanden sein und 1902 soll ein Gasfeuer auf Walfisch bebrannt haben.

Walfisch

Die heutige eiserne graue Leuchtfeuerbake Walfisch wurde 1938 von der Kieler Stahlbauanstalt Gebr. Andersen gebaut und dort aufgestellt. Die Warnsektoren wurden vom alten Feuer übernommen, die Optik wurde jedoch durch eine größere Linse ersetzt. Ab etwa 1945/46 war Propangas die Energiequelle. Der Gasvorrat in Form von zwei Gasflaschen zu je 33 kg hielt etwa 950 Stunden.

 

Ein weiterer Umbau erfolgte am 15.12.1978 mit der Umstellung auf elektrischen Be-trieb und dem Einbau einer 60-Watt-Spezialscheinwerferglühlampe. Seit dieser Zeit wird das Feuer auch von einer Schaltzentrale ferngesteuert. Im Jahre 1985 wurde die Gitterbake entrostet und konserviert. Außer dem Standort für das Seezeichen ist die Insel Walfisch heute ein Fläschennaturdenkmal und unter-liegt dem Natur- und Vogelschutz.

Am 9. August 2000 wurde das 15,5 m hohe Leuchtfeuer Walfisch und abgebaut. Nach einer Überholung ist es auf dem Tonnenhof am Wismarer Haffeld als technisches Denkmal zu sehen.

In der Nähe der Sandbank Lieps wurde im März 2000 ein neues 5-Sektorenfeuer in betrieb genommen. Im Zusammenhang mit neugebauten Leuchtfeuerlinien löste es das Leuchtfeuer Walfisch ab. Schon im Jahre 1226 soll es nach Angaben des Poeler Heimathistorikers Jürgen Oump ein Leuchtfeuer in der Wismarer Bucht, auf der heute verschwundenen Insel Liebs, gegeben haben.

Bildquellen und Quelle: W. Moritz Rostock, Zeitschrift Leuchtfeuer, u.A.

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