Stellungnahme des Fördervereins Leuchtturm Roter Sand

30.04.2021

Der Förderverein unterstützt seit Jahren die DSD beim Erhalt des Turmes durch Reparaturen, selbst oder mit Firmen, und betreut die Besucher des Turmes.

Der Turm ist von Grund auf noch stabil.  Durch die geschätzte Erhöhung des Meeresspiegels bis zum Jahr 2050 um ca. 24 cm ( bis 2100 um ca.

29 bis 59 cm ) ist die Auswirkung der Wellen auf den Turmkörper bis zum Jahr 2050 nicht wesentlich höher wie heute. Da der Sockel 1986 erhöht wurde, ist eine weitere Sockelerhöhung also nicht erforderlich. Besucher betreten den Sockel ohnehin nicht.

Wir stellen die Veränderungen durch den Klimawandel nicht infrage, doch in den nächsten 20 bis 30 Jahren wird sich Grundlegendes nicht ändern.

Daher unsere Bitte: Lassen sie den Turm als besonderes, einzigartiges, maritimes Denkmal unangetastet so stehen wie seit 125 Jahren. Wer weiß, wie in einigen Jahren nach erfolgter fachlicher und emotionaler Bewertung dann das Urteil ausfallen wird.

Die DSD schreibt u.a.: Akute Sorgen bestehen nicht. Der Meinung sind wir auch. Wir verkennen nicht, dass viele teure Reparaturen anstehen, aber das sind doch gegenüber eines Versetzens oder Sockelneubaus Kosten die im überschaubaren Rahmen liegen

 

Zu den Instandsetzungen:

Von den Stabwerkverstärkungen oder Aufdoppelungen ist abzusehen. Es wird dadurch alte Substanz verändert und es kostet unnötig viel Geld.

Vorrangig sind die undichten Stellen im Dach und Erkerbereich zu dichten. Es wird wohl erforderlich sein, die Gesimse rundherum zu erneuern. An den Fenstern der Laterne und den Erkern sind Dichtungsarbeiten erforderlich

Umfangreich wird sich die Reparatur des Außenanstrichs gestalten. Ein komplettes Entfernen der Altanstriche sollte man vermeiden. Das Auffangen der Schadstoffe dürfte, wie auch von der DSD erkannt, fast (Einhausung) unmöglich sein.

Wir sind sowieso der Meinung, dass der Altanstrich nicht entfernt werden darf. Das wurde bereits 1987 gemacht, was seinerzeit wegen der „Komplettunterrostung“ notwendig war. Fehlstellen im Anstrich müssen allerdings gereinigt werden. Dazu gibt es aber Verfahren, die beim Entfernen des Anstrichs den Schadstoff auffangen. Das gilt vornehmlich für die Nietreihen.

Das Sorgenkind ist nach wie vor die Kolkbildung außerhalb der Steinschüttung. Hier bietet sich evtl.  eine Lösung an, indem man  gezielt  sandgefüllte „Big-Bags“ an den Rand der Steinschüttung legt. Laufende Kontrollen durch Peilungen sind erforderlich. Ergänzt werden könnte die Sohlensicherung durch schwere Kupfer-Schlackensteine, die günstig zu haben sind. Transport und Einbau sind aber nicht kostenlos.

 

 

Nach der Instandsetzung  der vorhandenen Schäden, die das Gutachten aufgezeigt hat  und weiterer Instandhaltung des Turmes, wird der Turm auch noch in 50 Jahren an seiner jetzigen Stelle stehen.

Ein entscheidendes Kriterium scheint uns die mangelnde Erreichbarkeit des Turmes für Besucher zu sein, die die „Turmatmosphäre“ vor Ort erleben möchten. Das gilt natürlich entsprechend auch für Wartung und Reparatur. Deshalb würde ein sicherer Transport mit einem zuverlässigen Schiff trotzt schlechter Wetterbedingungen, Sicherheitsauflagen und Umweltbestimmungen ein wichtiges Argument für die Erhaltung des Turmes „in situ" spielen.

Vorstand Förderverein Leuchtturm Roter Sand e.V.

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Foto Manfred Benhof