Arkona - Kap Arkona

Kap Arkona

 

Am nördlichsten Punkt der größten deutschen Insel Rügen und der nördlichen Halbinsel Wietthow liegt das Kap Arkona. Am Witthower Posthaus soll, für die 1683 zwischen Pommern und Schweden eröffnete Postverbindung mit Segelschiffen, ein Leuchtfeuer eingerichtet worden sein. Später hat auf dem Kap Arkona eine Feuerbake gestanden.

Arkona

Nach Bauskizzen des Berliner Baumeisters Karl-Friedrich Schinkel wurde als Ersatz für die Leuchtfeuer 1826/27 der erste Leuchtturm Arkona gebaut. Auf einem vierkantigen quadratischen Gemäuer befindet sich eine 23 eckige Glaslaterne. Aus 17 Fenstern strahlte je ein Parabolscheinwerfer mit weißem Licht, sogenannte Argandsche Lampen. Am 1. Januar 1828 nahm das Leuchtfeuer seinen Betrieb auf. Im Jahre 1872 wurde das Leuchtfeuer um 6 nach Süden strahlende Lampen mit rotem Glas ergänzt. Sie warnten vor der südlich gelegenen Trommer Wiek, einer steinigen Bucht. Das Bauwerk hat eine Höhe von 21 Metern und steht unter Denkmalschutz. Seit seiner Renovierung 1992 ist das Bauwerk der Öffentlichkeit zugänglich.

Da der erste Leuchtturm Arkona der Weiterentwicklung der Leuchtfeuerkennung nicht mehr entspracht, wurde direkt daneben 1901/02 ein neuer Leuchtturm gebaut. Der 35 m hohe Turm, aus gelben Ziegeln und einer Galerie aus Granit, ruht auf einem achteckigen Granitunterbau. Die Laterne erhielt eine braune Kappe. Als Lichteinrichtung ist ein auf Quecksilber gelagertes Drehlinsen-Blitzfeuer im Turm, welches anfangs noch mit einer Öllichtquelle betrieben wurde. Heute sind dafür 2 Spezialscheinwerferlampen von je 1000 Watt vorhanden. Das Licht ist durch davor angeordneten Scheinwerferlinsen (sogenannte Fresnelsche Linsen) 22 Seemeilen weit sicht- bar. Außerhalb der Laterne sind Vogelschutzlampen angebracht damit sich die, insbesondere beim Vogelzug im Frühjahr und Herbst, durch das Feuer geblendeten Vögel besser orientieren können und nicht gegen den Turm prallen. Das Leuchtfeuer ist seit dem 2. Dezember 1902 ohne Unterbrechung in Betrieb.

Arkona alt und neu

Entsprechend den Vereinbarungen der Internationalen Seezeichen-Konferenz erhielt der Turm 1980 schwarz-rote Streifen. Nach einer Renovierung des Bauwerk im Jahre 1991 erhielt der Turm wieder sein ursprüngliches Aussehen. Die gesamte technische Einrichtung des Leuchtfeuers in ihrer Art das einzigste noch existierende Beispiel an der Ostsee. Die Nebelsignaleinrichtung befindet sich in der Nähe des nördlichen Punktes des Kaps.

 

Im Oktober 1994 wurden an der Optik größere Veränderungen vorgenommen. Am 27. Oktober 1994 wurde die Doppelfeier-Drehoptik ausgebaut und zur Firma Wilhelm Weule, Goslar zur Restaurierung gebracht. Weitere Arbeiten erfolgten im Oktober 1995, am 23.10.1995 wurde das Feuer gelöscht und am 24.10.1995 auch die zweite Optik ausgebaut und nach Goslar verbracht. Das bisherige Quecksilberlager wurde durch ein Kugellager ersetzt. Die überholte Doppeloptik wurde zentral auf dem alten, ellipsenförmigen Drehtisch montiert. Auch die bisherigen 1000-Watt-Nitratlampen wurden durch Halogenlampen mit Wechselvorrichtung ersetzt. Am 26. Oktober 1995 nahm das Leuchtfeuer Arkona wieder seinen Betrieb auf. Die zweite Optik wurde im Herbst auf dem Leuchtturm Westermarkelsdorf auf der Insel Fehmarn installiert.