Pillau

 

Seekarte Pillau

 

Vom Frischen Haff in die Ostsee führte einst ein Tief, welches die "Pillau" genannt wurde. Schiffbar war es seit 1510, ein Leuchtfeuer am östlichen Ufer gab es seit 1562. Pillau, nach dem Seetief benannt, entwickelte sich nicht nur als Vorhafen von Königsberg sondern auch zur selbständigen Seestadt. Der Große Kurfürst (1640-1688)hatte Pillau zum Kriegshafen für brandenburgische-preußische Flotte gemacht.

 

Um 1780 wurde der Vorgänger des Pillauer Leuchtturms erwähnt, eine Laterne an der Pfundbude (Zollstation) in Altpillau, die in dunklen Nächten mit brennender Kohle erleuchtet wurde. Hohlspiegel aus Messing schickten das Licht auf das Meer. Anfang 19. Jahrhunderts des wurde genauso wie in Rixhöft und Hela die Kohlenblüse durch einen steinernen Leuchtturm ersetzt. Der Turm sollte zugleich Einfahrtsfeuer als auch Lotsenwachturm sein, so kam nur ein Standort in der Nähe des Hafens in Betracht. Durch die Napoleonischen Kriege verzögerte sich der Bau des Leuchtturms erheblich.

 

Pillau_1Nach einem Entwurf von 1805 aus dem Baubüro von Karl Friedrich Schinkel konnte 1912 mit dem Bau des Leuchtturms Pillau begonnen werden, der 1913 seinen Betrieb aufnahm. Der 32 Meter hohe Steinturm hat eine Feuerhöhe von 30 m. Die leuchtfeuertechnische Einrichrichtung bestand aus elf silberplattierten Hohlspiegeln von 52 cm Drchmesser mit je einer Argandlampe, die im Halbkreis zur Seeseite standne, zwei weitere zur Haffseite. Schon 1880 konnte er dank der Versorgung mit Gas unbemannt betrieben werden.

Die Leuchtanlage blieb fast 100 Jahre in Betrieb. Eine höhere zweistöckige Laterne mit fresnelscher Optik wurde 1909 eingebaut. Anstelle des bisherigen festen Feuers zeigte der Turm nun ein unterbrochenes Feuer. 1927 fand eine Rekostruierung des Turmes statt. Anläßlich der Elektrifizierung 1938 wurde es so geschaltet, dass es gleichgängig mit dem Feuer der Einfahrtsbake blinkte und mit diesem eine Richtfeuerlinie bildete. Sein roten Kopf erhielt der anfangs weiße Turm erst 1930.

 

Am 25. April 1945 fiel die furchbar zerstörte Stadt in die Hände der Russen. Der Leuchtturm war eines der wenigen Gebäude, die nicht zerstört waren. Die Sowjets nannten Pillau in Baltysk um und so bekam auch der Leuchtturm diesen Namen. Der Leuchtturm Byltysk hat ein Haupt- und Richtfeuer (Oberfeuer) mit weißem Feuer, das 16 Seemeilen weit sichtbar ist. (Int.-Nr. C 3100.1)

 

Das Unterfeuer ist heute eine Gitterkonstruktion mit hölzerner Verlattung von 21 m Höhe und einer Feuerhöhe von 23 m, sichtbar ist das Feuer 12 Seemeilen weit. (Int.-Nr. C 3100) Früher war dieses Feuer das 1851 gebaute hölzerne Unterfeuer Pillau Rinne, das 1920 durch einen Eisenturm ersetzt wurde.

 

Pillau _2

Ein weiteres Seezeichen in Pillau war das 1880 erbaute Molenfeuer, ein Eisenturm.

 

 

 

Pillau Karte

 

 

Bildquelle: Archiv Klaus Hülse,
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltijsk
Quelle: Deutsche Leuchtfeuer einst und jetzt von Friedrich-Karl Zemke,
http://www.leuchtturm-web.de/pillau.htm
http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&bericht=04&kreis=30&stadt=03
http://www.masuren-report.de/sam-infrastruktur.html
http://www.peterhug.ch/lexikon/pillau?Typ=PDF
http://de.wikipedia.org/wiki/Baltijsk
http://books.google.de/books?
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/136904
Internet-Rechersche