Bielenberg

 

Bielenberg

 

Am Nordufer der Unterelbe etwa 3,5 km südlich von Glückstadt wurde 1907, direkt hinter dem Deich, das Leuchtfeuergebäude Bielenberg gebaut. Das weiße Wohnhaus mit schwarzem Schrägdach, an dem ein weißer viereckiger Turm angebaut war, ähnelte in seiner Bauweise den Türmen von Mielstack, Juelssand und Hollerwettern.

 

Am 01. November 1907 wurde das Quermarkenfeuer in Betrieb genommen. Sein Zweck war die Kennzeichnung für die Kursänderung von der Richtfeuerlinie Brokdorf-Hollerwettern in die Richtfeuerlinie Krautsand. Der Turm mit einer Höhe von 15,3 m über dem Erdboden hatte eine Feuerhöhe von 13,5 m über Hochwasser. Ein eindochtiger Petroleumbrenner diente als Lichtquelle. Das Licht wurde durch eine Gürteloptik mit einer Brennweite von 187,5 m verstärkt. Kennung: Zbr Grp. (2) w. & r. & gn., Ubr. 1 s, Schein 2 s, Ubr. 1 s, Schein 5 s, Wiederkehr 9 s.

Die Kennung wurde durch Otterblenden erzeugt, angetrieben durch einen Quecksilbermotor. Ab dem 1. Juli 1926 wurde das Feuer auf Flüßiggas umgestellt und brannte unbewacht. Die Otterblenden wurden ausgebaut und durch einen gasgetriebenen Kennungsgeber ersetzt.

1928 erfolgte der Umbau des Ubr-Feuers in ein Blinkfeuer mit der neuen Kennung Blk. Grp (2) w. & r. & gn-, Blk. 3 s, Pause 4 s, Blink 3 s, Pause 10 sm Wiederkehr 20 s.

 

Um die Sektoren dem Fahrwasser anzupassen, mußten sie teilweise verschoben werden. Seit 1958 wurde als Brennstoff Propangas verwendet. Das Feuer wurde 1969 gelöscht, die Laterne und der Wachraum 1970 von dem Gebäude entfernt. Das heute in Privatbesitz befindliche Gebäude wird als Wohnhaus genutzt.

 

In nur 4 Monaten Bauzeit wurde am 30.10.1968 ein neues Quermarkenfeuer Bielenberg fertiggestellt. Beim Bau des neuen Feuers wurde erstmal Glasfaserkunststoff (GFK) verwendet. Der neue Leuchtturm Bielenberg wurde etwa 10 m hinter dem alten Turm errichtet. Das Fundament war eine Flachgründung mit einem Stahlbetonfundament von 6 m Durchmesser und 1 m Höhe.

 

Die Leuchteinrichtung in dem röhrenförmigen Turm war eine Siemens-Doppellaterne mit einer Pressglaslinse von 300 mm Durchmesser. Als Lichtquelle diente eine 250 W/220 V Glühlampe. Das Leuchtfeuer Bielenberg wurde über ein 3 km langes Erdkabel mit der Schaltstelle im Leuchtturm Steindeich verbunden. Von dort wurde das Feuer geschaltet, überwacht und auch mit Notstrom versorgt. Im Mai 1969 nahm der Turm seinen Betrieb auf.

 

Mit der Inbetriebnahme des neuen Leuchtturms Kollmar im August 1986 wurde das Quermakrenfeuer Bielenberg gelöscht. Der Turm wurde im September 1987 abgebrochen.

 

Quelle: Zeitschrift Leuchtfeuer Ausg. Nr. 48/Herbst-Winter 2007