Krückaumündung 1932

Krückau

 

Nordöstlich von Pagensand mündet die Krückau in die Pagensander Nebenelbe. Der Fluß ist von Schiffen mit 1,5 bis 2 m Tiefgang bei Flut bis nach Elmshorn befahrbar. Etwa 555 m westlich der Mündung lag schon in früheren Zeiten eine schwarze Ansteuerungstonne .Krückau" aus. Die Fahrrinne zur Mündung ist durch Seezeichen gekennzeichnet. Am Unterlauf der Krückau ließ der Gutsbesitzer von Seestermühe um 1700 auf einer Wurt ein Haus r die Störfischerei errichten. Dieses, bis heute erhaltene Haus, nannte man Störenhaus.

 

Die Bewohner des Störenhaus, erst Gutsangestellte, dann Pächter und ab 1792 private Eigentümer, hatten bis 1851 die Aufgabe Baken (Pricken) in der Krückaumündung zu stecken. Danach steckte das Königliche Wasserbauamt  Glückstadt die Markierungen.

 

Schon vor 1900 bezeichneten hölzerne Richtbaken die Zufahrt in die Krückau. Zur Verbesserung wurden 1907 an den Richtbaken Aufzugslaternen angebracht und am 22. Mai 1907 als Richtfeuer angezündet, von denen das obere weißes Festfeuer, das untere ein ringsum sichtbares rotes Festfeuer ist.  Die Richtfeuerlinie führte von der Tonne Krückau bis querab der festen Ufer. Die Bewohner des Störenhaus bedienten die Laternen. Die Leuchtbaken, braune hölzerne Masten, standen am südlichen Ufer des Flusses im Sommerkoog der Gemarkung Seestermühe.

Krückau Oberfeuer 1958

Das Oberfeuer brannte ab 1910 in einer Lokemotivlaterne (Aufzugslaterne mit einfachem Brenner und Hohlspiegel). Seine Lichtstärke betrug 560 H.K., die Tragweite 11,3 sm. Die Holzmasten wurden 1915 durch weiße Gittermasten ersetzt. Für die Feuer wurden weiterhin Aufzugslaternen verwendet.

 

Im Herbst 1926 werden die Richtfeuer in der Krückaumündung von Petroleum auf Flüssiggas umgestellt. Mit der Umstellung entfiel die Lampenbetreuung durch die Bewohner des Störenhaus.

Das Unterfeuer musste um 2,2 m nach Süden versetzt werden, weil sich das Fahrwasser verändert hatte. Das Unterfeuer hatte nun eine Tragweite von 9 sm und brennt 8 m über Hochwasser. Das Oberfeuer hatte eine Tragweite von 10,5 sm und brannte 11,2 m über Hochwasser.

 

Während des ILWeltkrieges wurden die Feuer bei Fliegeralarm mit elektrisch betriebenen Blenden abgedunkelt. Da weder die Feuer noch das Störenhaus an das Stromnetz angeschlossen waren, installierte man im Störenhaus einen Handkurbelgenerator. Zu den Feuerträgern wurde ein Erdkabel verlegt. Bei Alarm mußten die Störenhausbewohner den Generator bedienen und so die Blenden in Betrieb setzen. Nach dem Krieg wurden die Blenden dann wieder demontiert.

 

Mit Fertigstellung des Krückau-Sperrwerk 1969 verlegte man die Einfahrt nach Norden. Die Richtfeuer wurden überflüssig und wurden 1969 gelöscht. Die Einfahrt der Krückau ist seitdem mit lichtstarken gelben Natriumdampf1ampen an den Ufern bezeichnet. Außerdem wurde auf dem Kopf des Leitdammes ein Feuer eingerichtet.

Krückau Unterfeuer 1958
Krückau Leitfeuer

Am 9.6.1969 wurde auf dem Kopf des S-lichen Leitdamms ein festes grünes Feuer angezündet. Es brennt auf einem schwarzen dreipfähligen Dalben 8 m über Hochwasser und hat eine Tragweite von 3 sm. Im Herbst 1970 wurde auf dem Dalben ein Doppelfeuer eingerichtet.

 

Bild und Textquellen:Zeitschrift Leuchtfeuer Sonderausgabe 11 - Insel in der Elbe - Pagensand und seine Leuchtfeuer.

Leitfeuer : http://www.listoflights.org/site/search?q=Kr%C3%BCckau