Wittenbergen

Wittenbergen Unterfeuer

 

1899/1900 wurde am nördlichen Stadtrand von Hamburg am Elbufer die Richtfeuerlinie Wittenbergen-Tinsdal errichtet. Das 29,5 m hohe Unterfeuer Wittenbergen steht auf einem sechseckigen Steinsockel, in dem sich auch der Eingangsbereich befindet. Auf einem Grundrost war zunächst ein 4,85 m hoher Grundbau gemauert worden, dann folgte der 4,4 m hohe Unterbau sowie der 25,35 m hohe stählerne sechseckige Turmaufbau. Im Unterbau befand sich neben dem Aufgang zum Treppenrohr auch der Lagerraum für Material und Gerät. Von ihm führt im zentralen Treppenrohr des Stahlturmes der Weg zur Laterne. Unterhalb der Laterne befinden sich drei weitere Räume, in denen u. a. der Brennstoff gelagert wurde und sich der Raum für die Leuchtturmwärter befand. Sie werden von sechs eisernen Gratsparren getragen. Als Optik war eine Gürteloptik V. Ordnung mit Vorlinse und Petroleumbrenner eingebaut.

 

Fahrwasserveränderungen zwischen Altona und Blankenese machten es 1905 notwendig den Turm um 9 m nach Süden zu versetzen. Das eiserne Oberteil von 40.000 kg Gewicht wurde von seinem steinernen Unterbau abgetrennt und auf einen identischen neuen Unterbau gesetzt.

1927 erhielt der Turm seine vier roten Streifen. Statt der bisherigen Petroleumdochtlampe wurde nun ein Flüssiggasbrenner eingebaut. Außerdem erhielt die Laterne eine Rundumverglasung. Im Laternenraum wurden zwei Gürteloptiken mit 375 mm Brennweite für die Richtfeuerlinie und 187,5 mm Brennweite für die Quermarke eingebaut. Die Otterblenden wurden ausgebaut, denn die neue Kennung wurde durch die Taktung des Gasglühlichtbrenners mit einem sogenannten Gasblinker der Firma Julius Pintsch erzeugt. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgte 1966. Seit 1979 ist das Feuer ferngesteuert und moderne Signalscheinwerfer tragen das Licht 14 Seemeilen weit. Die alte Gürteloptik ohne die Vorfilter befindet sich noch heute in der Laterne als Anschauungsobjekt.