Ueckermünde

 

Die Schifffahrt im Oderhaff ist wegen der teilweise geringen Wassertiefe durch Zwangswege und bezeichnete Fahrwasser bestimmt. Die Fischereihäfen im Haff haben nur eine geringe Wassertiefen bis etwa 2,5 m und schließen die übrige Schifffahrt, abgesehen von einigen Fahrgastschiffen im Prinzip aus. Der einzige größere Hafen auf deutscher Seite befindet sich in Ueckermünde. Er ist durch abzweigende Fahrwasser aus dem Oderhaff zu erreichen uns befindet sich 1,5 sm oberhalb der Mündung der Uecker in das Haff. Die Ansteuerung ist durch Leuchttonnen bezeichnet, während in der Einmündung nach Ueckermünde ein Leuchtfeuer steht.

Uekermünde

Ein erstes Leuchtfeuer an der Mündung der Uecker hat bereits 1844 gegeben. Im Leuchtfeuerverzeichnis von 1878 wird es als hölzernes, mit Brettern verschaltes, Fachwerkgebäude auf achteckigem Unterbau von 4,3 m und 3,5 m Höhe beschrieben. Auf diesem Gebäude stand als Laternenraum ein quadratischer Aufbau mit 1,26 m Kantenlänge, leichtem Dach und Teeranstrich. In dem Gebäude waren zwei Aufzugsvorrichtungen für zwei kupferne Laternen aufgestellt. Die Laternen hatten 1878 versilberte Parabolspiegel und eindochtige Petroleumlampen. Anfangs können auch Rüböllampen benutzt worden sein, da Petroleum im deutschen Seezeichenwesen erst nach etwa 1865 benutzt wurde. Die Osten gerichtete Laterne für die Einfahrt in die Uecker zeigte festes weißes Licht, die westliche Laterne über den Kamig-Haken zeigte für die von Westen ansegelnden Schiffe ein festes rotes Licht. (Feuerhöhe 5 m, Bauwerkhöhe 5,25 m)

 

Zwischen 1878 und 1887 ist ein neues Leuchtfeuer errichtet worden. Im Leuchtfeuerverzeichnis von 1882 wird der Turm, als schwarzes, hölzernes, turmartiges Gebäude, nach oben verjüngt mit Aufsatz, beschrieben. Die leuchtfeuertechnische Ausrüstung wurde nicht geändert, aber die Feuerhöhe lag nun bei 11 m über Mittelwasser, die Bauwerkhöhe vom Erdboden bis Spitze ist mit 11,1 m angegeben.

Uekermünde

In den „Nachrichten für Seefahrer“ Nr. 29 vom 18. Juli 1903 wird ein neuer Leuchtfeuerträger gemeldet: Nach Mitteilung der Wasserbauinspektion Stettin vom 9.7. 1903 ist die alte Ueckermünde-Leuchtbake abgebrochen und durch eine neue hölzerne ersetzt worden, auf der ein weißes und rotes unterbrochenes Feuer brennt, das 1,5 sec sichtbar und 0,5 sec. verdunkelt ist. Dasselbe leuchtet rot über der Untiefe Kamig Haken und weiß über dem Fahrwasser östlich davon.

 

Als Lichtquelle kam nun ein Acetylen-Brenner zum Einsatz und vermutlich war eine kleine Gürtellinse eingebaut.  Die Kennung des Uekermünder Feuers war nun Ubr. w & r. (0,5) + 1,5 s= 2 s Wiederkehr.

 

Im „Verzeichnis der Leuchtfeuer; Nebel- und Zeitsignale aller Meere, Heft I., Ostsee“ Hg. Reichs-Marine-Amt, Berlin 1913 ist Ueckermünde aufgeführt: Lfd-Nr. 539, Ueckermünde an der Wurzel der W.Mle, Geogr. Lage: 53° 45’ 10** N-Br. 14° 4’ 30’’ O-Lg., Sichtbarkeit w. 7 sm, r, 3 sm, Weißer, hölzerner Turm mit schwarzer Laternenenkammer.

In den Jahren 1925/26 entstand ein neuer Feuerträger, eine vierseitige eiserne Bake mit Galerie und zylindrischer Laterne. Sie war zunächst weiß ohne Verlattung. Als Lichtquelle war nun ein hängender Flüssiggas-Glühlichtbrenner in einer Gürteloptik mit 250 mm Brennweite eingesetzt. Die Gürteloptik hatte dioptrische und katadioptrische Ringe und zwar: 1 Do, 3 Do, 3 Du, 3 Ko und Ku. Als Folge gab es eine neue Kennung, nun Ubr. (1,5) + 3,5 = 5,0 s. Der weiße Sektor hatte einen Winkel von 21°, seine Westgrenze bezeichnete das Fahrwasser. Das Feuer brannte nur, solange die Schifffahrt im Kleinen Haff nicht wegen Eisgang eingestellt war.

Uekermünde
Uekermünde

Im „Verzeichnis der Leuchtfeuer und Signalstellen aller Meere, Teil 1 Ostsee“ , Marineleitung, Berlin 1927 wird das Feuer wie folgt beschrieben: Lfd-Nr. 539 Ueckermünde, an der Wurzel der W-Mole, 53° 45’ Br.N. 14° 4’ Lg.=, 1 Ubr. w . & r., Unterbrechnung 1,5 s, Schein 3,5 s, Wiederkehr 5,0 s, Flüssiggas-Gaslicht, Feuerhöhe über MW 11 m, Turmhöhe über Erdboden, 11,3 m, Tragweite w 11 sm, r 6,7 sm. Weiße vierseitige Bake mit Galerie und Laterne.

 

Später erhielt die eiserne Bake eine Verlattung und rot-weißen Anstrich. Im Dezember 2000 wurde die Bake abgebrochen und durch einen neuen Leuchtturm ersetzt.

Das neue Leuchtfeuer Ueckermünde war nun ein weißer runder Turm mit roter Laterne, der am 13./14.12.2000 in Betrieb genommen wurde. In den „BfS“ 01/2001 wird über den neuen Feuerträger Ueckermünde wie folgt informiert: „Lfv.Nr.24360, Position 53° 45’ N 14° 04’ E . Weißer runder Turm (Durchmesser 2 m) mit rotem Laternenhaus und Umgang. Bauwerkshöhe 11,2 m über dem Erdboden, optische Achse über MW 11,0 m. Die weiteren Daten blieben unverändert.

 

Quelle: Leuchtfeuer 31 Frühjahr 2002

Uekermünde heute