Juliusplate
Um den nachts fahrenden Schiffen auf der Strecke Blumenthal – Farge eine bessere Navigation zu bieten, erbaute der Bremer Senat an der Uferböschung der Juliusplate ein erstes Leuchtfeuer. Es war ein 12 m hoher weißer hölzerner Mast mit einer Aufzugslaterne. In der Laterne VI. Ordnung war eine Potrelumleuchte installiert. Das weiße Festfeuer war bei einer Feuerhöhe von 13,1 m 12 sm weit sichtbar.
In der ersten Hälfte des Monats Juni 1913 wurde am Westufer der Unterweser auf der Juliusplate gegenüber von Farge, etwa 230 m oberhalb des bisherigen Feuers bei km 25,2 eine 11,7 m hohe weiße eiserne Leuchtbake mit schwarzer Galerie und roter Laterne errichtet. Das Feuer war Sektorenblitzfeuer mit den Sektoren weiß, rot und grün. Die weißen Sektoren bezeichneten das Fahrwasser weserauf- und weserabwärts. Als Lichtquelle war in der Leuchtbake Ölgasglühlicht eigebaut, versehen mit einem Linsenapparat von 187,5 mm Brennweite. Die Tragweite des Feuers (Ubr. w & r & g.) betrug weiß 11, rot 5 und grün 4 sm. Das bisherige Festfeuer wurde gelöscht.
Im Laufe der Jahre wurde die Kennung mehrfach geändert:
1946 Das Blitzfeuer mit Einzelblitz und weißen, roten und grünen Sektoren wurde in ein unterbrachenes Feuer mit Einzelunterbrechung mit ebenfalls weißen, roten und grünen Sektoren geändert.
1949 Das unterbrochene Feuer weißer und rot und grün wurde in einer unterbrochenes Feuer mit einer Gruppe von drei Unterbrechungen geändert (Ubr Grp. (3) w & r & g).
1960 Neue Kennung: Ubr. w. & r. & gn. , Schein 5 s, Wiederkehr 6 s.
1972 Höhe 12 m, Feuerhöhe 14 m, Tragweite w 9, r 6, gn 5 sm, Kennung: Ubr w/r(gn 6s.
1974 Neue Kennung: Glt. w/r/gn.
Als 1983 die neue Richtfeuerlinie Berne-Juliusplate in Betrieb genommen wurde, löschte man das Leitfeuer Juliusplate. Der alte Feuerträger, ohne Optik, wurde demontiert und im Weseruferpark Bremen als Denkmal aufgestellt.
Fahrwasserveränderungen machten in den Jahren 1982/83 wieder einmal eine Modernisierung der Unterweserbefeuerung notwendig. So entstanden einige Stahltürme. Die um die 20. Jahrhundertwende erbauten Stahlgittertürme verloren zum Teil ihre Bedeutung oder wurden in die Richtfeuerlinien mit einbezogen.
Das Obertfeuer Juliusplate, ein 32 Meter hoher Stahlröhrenturm mit Gleichtaktfeuer von viersekundiger Unterbrechung ist 15 Seemeilen weseraufwärts und weserabwärts zu sehen. Das 14 m hohe Unterfeuer gleicher Bauart steht in 450 m Entfernung vom Oberfeuer und ist im Unterfeuer Berne mit gleicher Befeuerung untergebracht. Am Weserufer nahe des Fähranlegers befindet sich das 21 m hohe Oberfeuer Berne und 220 m entfernt das 14 m hohe Unterfeuer. Die Türme gleichen sich alle in der Bauart.
Text- und Bild-Quelle u. a.: www.baken-net.de/juliusplate